Berichte


7.Juni

Hieu, alias Henrik, wie er der Einfachheit halber im Krankenhaus umbenannt wurde, ist ein lieber, in Ungarn geborener vietnamesischer Junge, spricht fast perfekt ungarisch und mit seinen Eltern selbstverständlich auch in seiner Muttersprache.

Mit seinem Wunsch hinterließ er keine Zweifel: „Auf dem Balaton Schiff fahren, die Kabine des Kapitäns von innen ansehen, Spaghetti und Eis zu Mittag essen“.
Also brauchten wir ein Balatoner Segelboot mit Kabine, einen nachgiebigen Kapitän und den Rest erledigten wir dann im Handumdrehen.
Herr György Kreskai, Eigentümer der Trinity Consulting eilte uns zur Hilfe, und zwar nicht zum ersten Mal, denn er erfüllte schon mehrere Wünsche. Auf unserer Website unter „Brauchen Hilfe“ entdeckte er den Wunsch, und da er selbst auch bei Regatten fährt, entschied er sich uns zu helfen.

Mit Herrn Farkas Litkey, dem Organisator des eines der meistbesuchten Balatoner Regatten, der Bankár Kupa 2011, organisierten sie für uns ein Schiff und einen Kapitän.

Im Marina Port in Balatonkenese empfingen uns zahlreiche, wunderschöne Segelschiffe. Herr Litkey stellte uns unserem Kapitän, Herrn Kálmán Bakóczy vor, und bald konnten wir an Bord gehen.

Unser Schiff, die Rosa, ein 40-er Holzsegelboot, nahm schon an vielen Regatten teil und siegte auch schon mehrmals.

Es ging ein leichter Wind, der Balaton war fast spiegelglatt, die Sonne schien, und Henrik zu Liebe sahen wir beim Einsteigen sogar Kaulquappen und kleine Fische im Hafenwasser. Die vielen zum Start manövrierenden und „eilenden“ Schiffe gaben ein fantastisches Bild ab!

Henrik stellte die ganz Zeit Fragen, kletterte in die Kabine (vor lauter Neugier konnten wir ihn kaum von dem unter Deck vorbereiteten schönen bunten Spinnaker-Segel runterholen), kletterte draußen auf das Kabinendach … Die Mannschaft und wir, die Begleiter konnten ihm kaum folgen, soviel war er unterwegs.

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Wie wir uns der gelben Boje näherten, wurde er plötzlich ein vollwertiger Matrose. Mit einem Fernglas beobachtete er erst das Ufer und dann die anderen Schiffe, und dann wie wir uns dem Wendepunkt näherten, berichtete er Kapitän Kálmán genau die Entfernung zur Boje.

Da setzte Windstille ein, und die Regatta dauerte somit nur bis Balatonalmádi, aber das Geschick und die Erfahrung unseres Kapitäns brachte die Rosa bis in das Ziel. Die Rückfahrt traten wir dann nach Kenese mit dem Motor an, da es keinen Wind gab.

Solange wir auf die Bekanntgabe der Ergebnisse warteten, war die Zeit gekommen, auch den Spaghetti-Wunsch zu erfüllen. Offensichtlich hatte Henrik während der Fahrt Hunger bekommen, und ließ die Spaghetti mit glänzenden Augen verschwinden.

Genau rechtzeitig, denn im großen Zelt begann man die Ergebnisse bekannt zu geben. Herr Litkey gab einen Gewinner nach dem Andern bekannt, und plötzlich bat er um Ruhe. Mit ein paar Worten erklärte er, dass das 15. Banker Cup noch ungewöhnlicher ist den je, der Wunsch eines Wunderlampe-Jungen konnte hier, unter Mitwirkung der Segler in Erfüllung gehen. Und das ist nicht alles, denn unser Schiff, die Rosa, wurde in ihrer Kategorie 3.!

Unter Beifall der Wettkämpfer konnten wir uns auf das Podest stellen und die ganze Mannschaft bekam die Bronsemedaille verliehen. Hiu’s Augen glänzten….

Der ganze Tag war ein fantastisches Erlebnis, und nicht nur für Hiu.

In Hiu’s und in unser aller Namen möchte ich mich für dieses besondere Erlebnis und die vielen Aufmerksamkeiten, Bemühungen bei Herrn György Kreskai, Herrn Farkas Litkey dem Organisator der Regatta und Herrn Kapitän Kálmán Bakóczy und der freundlichen Besatzung bedanken.

Gábor Patzauer und Ilona Kárpi
wunsch-koordinatoren
Balatonkenese, am 05.06.2011

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