Berichte


11.Mai



Als ich das erste Mal Csenge sprechen wollte, war sie gerade dabei beim Gesellschaftsspiel gegen Zsombor zu gewinnen und so schickte es sich nicht, sie zu stören. Nach dem Spiel drehte sie sich zu mir und mit ihren wunderschönen weit geöffneten Augen hörte sie mir zu, warum ich denn gekommen wäre. Die Geschichte von Aladin kannte sie selbstverständlich bereits, aber als wir über den Geist sprachen, sagte sie mit einem Lächeln: ich könnte die Wunderlampe sehr stark und sehr lange reiben, wenn sie mir nur einen kleinen Hund wie meine Freundin einen hat, bringen könnte. Blitzschnell erklärte sie mir, dass nicht einen gewöhnlichen Hund möchte, sondern einen der Wasser trinken kann, sein Bein hebt und dann auch Pipi macht. Mit ihrer kleinen Hand vor ihren Mund lachte sie und versuchte mich zu überzeugen, dass es solche Hunde wirklich gäbe und die seien sehr lieb. In ihren glänzenden Augen sah ich, dass der Geist der Lampe eine ernste Aufgabe zu erfüllen hat, er muss für Csenge den Hund ihrer Träume finden.

Der Geist suchte alle Spielzeugläden auf, bekam aber überall die gleiche Antwort, dass die kleinen Hunde nicht mehr mit Kindern spielen, sie sind schon groß geworden und erledigen ihre Bedürfnisse in den Büschen. Im Regal des Geschäfts saß aber ein gefleckter Hund mit riesigen Augen, die Ohren spitzend, den Schwanz wedelnd, im Maul einen Riesenknochen und wartete, dass er ein neues Herrchen oder Frauchen findet. Der Geist dachte nicht lange nach, nahm den kleinen Bernhardiner vom Regal und brachte ihn zu Csenge in die Klinik in die Tűzoltó Strasse, wo Csenge gerade an diesem Tag zu Behandlungen ankam.

Csenge glaubte meine Geschichte über die bereits groß gewordenen Hunde nicht so recht, aber eigentlich war sie ihr auch egal, denn sie sah, dass ich hinter meinem Rücken ein Paket hatte, und vermutete sofort, dass sie es öffnen sollte. Als sie den wunderbaren Hund erblickte, umarmte sie ihn sofort, streichelte, liebkoste ihn und gab ihm sofort einen Namen: Csonti hieß er ab da.

Die Freude war unbeschreiblich, Csonti folgte sofort jedem Befehl seines Frauchens, beim Pfeifen drehte er sich zu ihr, bellte den Schwanz wedelnd, beim Streicheln öffnete er sein Maul und nahm sofort den Knochen. Es wurde viel gelacht, die Krankenschwestern, die Kinder, alle streichelten Csonti, und schlossen ihn ins Herz.

Wir versprechen dir, Csenge, dass Csonti sehr auf dich aufpassen wird, und wünschen dir, dass du deinen Hund so sehr lieb hast, wie die Wunderlampe dir den Wunsch mit viel Liebe erfüllt hat.





Zsuzsanna Sipos
Wunsch-koordinatorin
Budapest, den 10.05.2011

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